Bielefelder Initiative

für sozialökologische Stadtentwicklung

Eine vollkommene Farce

Die Initiative BISS kritisiert das Online-Dialogverfahren zur Sperberstraße

Die Stadt Bielefeld hat ihre Dialogplattform „Perspektiven Bielefeld“ für einen Bürgerdialog zur Sperberstraße geöffnet. „Nun möchten wir Sie bitten uns Ihre Fragen, Meinungen, Ideen sowie Wünsche mitzuteilen und zu diskutieren,“ heißt es dort. Die Grundlagen für einen solchen Dialog fallen extrem spärlich aus. Die Bürger erhalten keinerlei Informationen zu den Grundüberlegungen, noch Informationen zu den umfangreichen Überlegungen und Bewertungen die das Planungsbüro „reicher haase associierte“ zu den einzelnen Häusertypen und ihrer möglichen Modernisierung und Umnutzung angestellt hat. Auch von den angeblich auf der Bürgerveranstaltung geäußerten „wichtige(n) Hinweise(n) und Anmerkungen“ erfährt der Bürger auf der Plattform nichts.
Stattdessen werden lediglich 9 Varianten eines vom Planungsbüro „reicher haase associierte“ erarbeiteten Entwicklungskonzepts mit minimaler Beschreibung vorgestellt.
Meinungen äußern können die Bürger nur, wenn sie eine jeweilige Variante anklicken.
Informiert über den „Dialog“ wurden nur bisherige Nutzer der Dialogseite und Besucher der Informationsveranstaltungen zur Konversion. Erst am Mittwoch wurden mit einer kleinen Notiz auf der ersten Seite des Lokalteils der NW die BürgerInnen auf die Dialogmöglichkeit aufmerksam gemacht. Die jetzt Informierten haben aber kaum noch Zeit: Bis zum 10. Juni dürfen sie zu einer oder auch allen Varianten einen Kommentar abgeben, dann ist Schluss mit Dialog und die Seite wird wieder abgeschaltet.
Für den Koordinierungskreis der BISS erklärt Christian Presch: „Dieses Verfahren ist eine vollkommene Farce. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser „Dialog“, jeder echten Anregung aus dem Weg gehen will, um ein von vornherein feststehendes Ergebnis zu legitimieren.“